Die karibische See ist rau. Regen zieht übers Meer und die Sonne zieht sich häufig zurück. Möven, Raubvögel und Kormorane kreisen an verschiedenen Stellen über dem endlosen Strand, dessen Sand einer hügeligen Mondlandschaft gleicht. Zerwühlt und zerfurcht von kräftigen Flossen. Vierzig Tage dauert es nach der Eiablage, bis eine neue Generation Meeresschildkröten schlüpft und zum Wasser aufbricht. Nach dem Schlüpfen aus dem Ei ist der Bauch der Tiere noch rund und sie verbringen noch etwa zehn Tage im Nest bist dieser sich soweit geglättet hat, dass die kleinen Schildkröten schnell genug den Weg ins Wasser finden. Genügend von ihnen werden auf den ersten Metern am Strand oder im Meer von Vögeln oder Meerestieren gefressen. Die Eiablagezeit ist für diese Jahr bereits vorüber, aber unzählige Nester sind noch im Sand und tausende kleine Schildkröten schlüpfen unbemerkt von Räubern unter der Sandoberfläche.
Und irgendwann ist plötzlich der richtige Moment, und kleine Flossen scharren eine Öffnung zum Tageslicht und innerhalb weniger Minuten leert sich das Nest nach und nach, wenn eine sandverklebte Schildkröte nach der anderen dem Wasser entgegen läuft. Buchstäblich um ihr Leben.
Ein wunderbarer Moment im Tortuguero Nationalpark an der Nordkaribikküste.
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