Häh, Hah, Hou – oder so ähnlich. Eine Gruppe Koreaner löst lautstark und mit den Händen gestikulierend die Frage, wer hier die erste Runde Bier zu bezahlen hat. Stein, Schere, Papier. Nach 5 Minuten bestellt der Verlierer an der Kaffeebar und der Rest der Gruppe verteilt sich an den Laptops im Internetcafe. Ich komme mir etwas verloren vor mit meinem Macbook, andererseits sehe ich ja auch nicht so asiatisch aus wie der Rest der Welt um mich herum. Willkommen in Samsung-Hausen.
Die Nacht im Bauch der Boing von Frankfurt nach Seoul war entspannt, aber auch kein Schönheitsschlaf. Somit ist ein Cappuccino jetzt eine willkommener Wachmacher. Insgesamt geht es hier zwischen den Gates für ein so großes Drehkreuz erstaunlich geruhsam und unaufgeregt zu. Vielleicht liegt es am adrett abgepackten Plastikessen, vielleicht an der Frau die im Souveniershop die leise die tonalen Unterschiede der koreanischen Sprache zu besingen scheint, oder an den hölzernen Ausstellungsstücken aus vergangenen Epochen, vor den Glasscheiben der Gegenwart. Vielleicht liegt es auch einfach an der Sonne die hoch am Himmel steht und mich daran erinnert, den europäischen Winter schon hinter mir gelassen zu haben. In zwei Stunden geht es weiter, weiter Richtung Süden.